IG Haid beim SC Freiburg
IG Haid beim SC Freiburg – Unternehmer informieren sich über Standortfrage
Rund 100 Mitglieder der IG Nord und der IG Haid in Freiburg haben sich am Montag auf Einladung von Christian Schulz, dem Vorsitzenden beider IG´s, bei einem Blick hinter die Kulissen über die Stadiondebatte in Freiburg und die wirtschaftliche Bedeutung des SC Freiburg informiert. SC-Präsident Fritz Keller, SC-Verwaltungsdirektor Detlef Romeiko und Marketing-Chef Hanno Franke gewährten dabei interessante Einblicke ins Vereinsleben.
Romeiko und Franke führten die Unternehmer durch das leere Stadion und zeigten manche gravierende Schwachstelle auf, die den Wunsch nach einem Stadionneubau für den Verein mitbegründet hat: Die fehlende Länge des Spielfelds war dabei ein Thema, der Verein kann hier nur mit einer Sondergenehmigung der Deutschen Fußballliga DFL Bundesligaspiele austragen. Fritz Keller lenkte bei seiner Präsentation den Fokus vor allem auf den Verein als Wirtschaftsfaktor und unternehmen, das der Stadt bei Fußballübertragungen einen weltweiten Bekanntheitsgrad bei bis zu 1 Mrd. Zuschauern bescheren kann. „Das kann kein anderes Unternehmen der Stadt bieten“, betonte der SC-Präsident. Nahezu 90 % der Menschen in der Region seien dem Thema Fußball gegenüber positiv eingestellt, so Keller weiter. Kein Wunder, dass ehemalige Sponsoren rückblickend ihr Engagement als überaus gewinnbringend bezeichnet hätten. So habe Suzuki seine Absatzzahlen in Deutschland verdoppeln können, als das Unternehmen Trikotsponsor des SC war.
Vor allem die Vertreter der IG Nord verfolgten die Veranstaltung mit großem Interesse, ist doch der Standort „Hettlinger“ bei der Messe als möglicher neuer Stadionstandort nach wie vor in der Debatte. Dass es dort beispielsweise seitens der Kleingärtner auch Widerstände gebe, stoße bei ihm auf Verständnis, so Keller. Der Präsident ließ auch durchblicken, dass er im Fall des Falles dem Standort „Hirschmatten“ in der Diskussion den Vorrang geben würde. Denn hier könnte Spiel- und Trainingsbetrieb verwirklicht werden hingegen beim Standort Hettlinger wäre aufgrund beengter Raumverhältnisse nur der Spielbetrieb möglich.
Der Stadionumbau kostet ca. 53 Mio und würde sich über 10-12 Jahre hinwegziehen, da der Spielbetrieb aufrechterhalten werden muss. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen waren sich die Mitglieder der IG´s einig ist ein Umbau nicht sinnvoll. Für dieses Geld gibt es in kürzerer Zeit einen Neubau. So hat zum Beispiel das neue Stadion von Mainz 05 – 45 Mio Euro gekostet, was unter den prognostizierten Umbaukosten des SC Stadions liegt! Ein Unternehmer regte an, dass das stadteigene Gelände des SC Freiburg wunderbar für Wohnraumentwicklung genutzt werden könnte und damit zusätzlich das Potential für enorme Erlöse entsteht.
„Für uns als Unternehmer hat sich der SC heute als eine unverzichtbare Wirtschaftskraft für den Standort Freiburg präsentiert“, bilanzierte IG Nord und IG Haid Vorsitzender Christian Schulz am Ende des Abends, der in der Dreisam Lounge bei Wein und Spargelquiche ausklang. „Alleine die Heimspielauslastung von 95 Prozent, die Tatsache, dass der Verein schuldenfrei wirtschaftet und in der vergangenen Spielzeit Einnahmen von 49 Millionen Euro verbuchte machen ihn zu einem bedeutenden Unternehmen, das für uns alle am Wirtschaftsstandort Freiburg ein Vorbild sein kann!“