IG Nord und IG Haid empfangen Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn
Über 100 Mitglieder der Interessengemeinschaften Industriegebiet Nord und Gewerbegebiet Haid haben sich auf Einladung von Christian Schulz, dem Vorsitzenden der IG Nord und IG Haid, im EXTROL Standort Engesserstraße in Freiburg zusammen mit Freiburgs neuem Oberbürgermeister Martin Horn über Themen der Stadtpolitik und Fragen und Probleme der Wirtschaft in Freiburg ausgetauscht. Horn sicherte dabei den Betrieben seine Unterstützung zu: Eine Stadt könne nur so stark handeln wie ihre Wirtschaft aufgestellt sei. Gleichzeitig räumte der OB ein, dass Wirtschaftsthemen in der Freiburger Stadtpolitik mitunter unterrepräsentiert seien: „Da gibt es noch Potenzial“, so Martin Horn wörtlich.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Unternehmer Christian Schulz und einer kurzen Vorstellung seines mit 115 Mitarbeitern aktiven Freiburger Unternehmens Extrol Mineralöle Schulz GmbH, umriss Martin Horn zunächst wichtige Eckpunkte seiner politischen Agenda für Freiburg und betonte, dass Wohnungs- und Sozialpolitik für ihn auch wirtschaftlich relevant seien. Industrie und Mittelstand seien prägend für die Stadt, daher brauche es – auch städtebaulich - Raum für deren Entwicklung. Horn betonte, wie sehr die Stadt auch vor diesem Hintergrund den neuen Stadtteil Dietenbach benötige, um auch künftig Fachkräften Platz für eine Wohnung bieten zu können. Dietenbach habe “die Mitte der Gesellschaft” als Bewohner im Blick, so der Oberbürgermeister, der bei der Veranstaltung von VAG-Vorstand Oliver Benz begleitet wurde, welcher den Unternehmern aktuelle Verbesserungen bei der ÖPNV-Anbindung im IG Nord darlegen konnte.
Ein Schwerpunkt der anschließenden Diskussion war dann aber weniger die Wohnungs- als vielmehr die Verkehrspolitik in Freiburg. Hierbei wurde deutlich, wie wirtschaftsfeindlich zahlreiche der anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer zuletzt Entscheidungen und Pläne des Rathauses in vielen Details empfunden haben: so wurden beispielsweise die Parksituation auf der Haid und die Zunahme der Tempo 30 Zonen auf Hauptverkehrsadern der Stadt als “desolat” kritisiert. “Unternehmen benötigen Flächen und vor allem Verkehrsflächen in einem Industriegebiet, nicht aber extrabreite Radwege”, so die mehrheitliche Meinung der Unternehmer. Den Unternehmen sei wichtig, so die einhellige Sicht der Anwesenden in der Gesprächsrunde, besser über die als oft zu ideologisch empfundenen Verkehrsplanungen der Stadt informiert und eingebunden zu werden. Letztendlich sei dies ein Thema, das für die Standortwahl mitentscheidend sei.
Martin Horn sicherte zu, die Themen der Betriebe aufzunehmen. Gleichzeitig betonte er, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung “das Beste” für die Stadt mit ihrer Arbeit erreichen wollten. Häufig fehle es aber in den Ämtern an personellen Ressourcen. Stellvertretend für viele der Anwesenden sagte Volker Speck, Geschäftsführer der Kestenholz Gruppe in Südbaden, dass es zwischen Unternehmern und Stadtverwaltung “vieles geradezurücken” gebe, was man aber im gemeinsamen Dialog auch ohne Zweifel schaffen könne. Die Idee, diesen Dialog kontinuierlich mit den Unternehmern der IGen fortzuführen, stieß auf äußerst positive Resonanz. Nach der lebhaften Debatte klang der Abend bei einem Imbiss und der Gelegenheit zum Austausch der anwesenden Wirtschaftsvertreter mit dem Oberbürgermeister aus.